Teresa Matas als eine der bedeutenden zeitgenössischen spanischen Künstlerinnen ihrer Generation mit ihrer ersten Einzelausstellung in Deutschland vorstellen zu dürfen, ist etwas Besonderes für die städtische Galerie.
Die Künstlerin wurde 1947 in Tortosa/Katalonien geboren und lebt und arbeitet seit vielen Jahren auf Mallorca. Sie ist Autodidaktin und hat, neben zahlreichen Einzelausstellungen, seit Anfang der 1990er Jahre in Gruppenausstellungen in den USA, Deutschland (Kunsthalle Bonn), Großbritannien und Südafrika ausgestellt. 2005 erhielt sie den Kulturpreis "Ramon Llull", 2007 wurde eine Retrospektive im Palau Solleric in Palma de Mallorca gezeigt.
Teresa Matas steht in der Tradition der feministischen Kunst seit Anfang der 1970er Jahre, die betonte, dass es spezifisch weibliche künstlerische Medien gibt. An erster Stelle stand und steht die Performance-Kunst. Auch Matas hat viele Performances gezeigt. In einem Interview in 2006 sagte sie rückblickend und programmatisch: "I confess to be a body in constant action... I am an eternal performer with or without an...audience..."
Was sie zu einer herausragenden Vertreterin einer feministischen Position macht, ist die Tatsache, dass ihre künstlerische Intention gespeist wurde vom Schmerz über die Rolle der Frau als solcher (zuerst natürlich ihre eigene), aber auch speziell die der Frau in der spanischen Gesellschaft. Mit sensiblen Installationen versuchte sie, dem Schmerz eine Öffentlichkeit zu schaffen und mit ihm produktiv umzugehen. Wenn man über Louise Bourgeois schrieb, das Geheimnis ihrer Kunst stellt alles das dar, was sie in und mit ihrer Familie erlebte, so gilt das ebenso bei Teresa Matas.
Teresa Matas zeigt in Fürth eine große Installation mit bestickten und collagierten Textilien ("Evasión" / Flucht); Textilien sind Stellvertreter für Körper, signalisieren gleichzeitig ein Außen und ein Innen, symbolisieren Geborgenheit oder Verfall, können eine Falle und ein Verhängnis sein. Matas' Zeichnungen, von denen eine Auswahl gezeigt wird, scheinen mystisch und besitzen eine stille, verhaltene Dramatik. Ein in Fürth zum ersten Mal gezeigtes Video ("Joc" / Spiel) zur Installation "Domésticas" ("Die Haushälterinnen") ist ein Platzhalter für ihre performative Arbeit.
Es lohnt sich, das Werk der Bildhauerin, Installationskünstlerin und Performerin Matas zu entdecken.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation (32 Seiten) mit einem informativen Essay von Isabel Cadevall (freie Kuratorin in München und Kuratorin der Ausstellung). Die Ausstellung wird gefördert vomInstitut d'Estudis Baleàrics und von der FirmengruppeKochInvest. Die Publikation zusätzlich vom Freundeskreis der kunst galerie fürth.
Entrada actualizada el el 27 abr de 2016
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